4. RP-Forum „Sicherheit in Deutschland“

4. RP-Forum „Sicherheit in Deutschland“

Im Rahmen des 4. RP-Forums „Sicherheit in Deutschland“ am 17. Juni 2019 diskutierten die Mitglieder des Wirtschaftsforums „Sicherheit“ gemeinsam mit NRW-Innenminister Herbert Reul die Ergebnisse der großen RP-Sicherheitsumfrage. Gleichzeitig griffen Sie die Thesen aus dem White Paper auf, das sie zur Anregung angefertigt hatten, wie die private Sicherheitswirtschaft Polizei und Kommunen unterstützen kann.

Die RP-Sicherheitsumfrage zeigt den deutlichen Wunsch der Bürger nach erhöhter Polizei-Präsenz im öffentlichen Raum, dabei liegt eine wachsende Akzeptanz gegenüber Video-Beobachtung als Lösung vor. Die Angst vor zu starker Überwachung durch den Staat ist hierbei gering und weiter rückläufig. Dennoch gilt es, den Datenschutz zu berücksichtigen und die Identität der Bürger zu schützen. Neue Möglichkeiten liegen in der Zukunft der Technik, es ist zu erwarten, dass schon bald Bewegungsabläufe ohne Gesichtserkennung auf eine körperliche Auseinandersetzung zwischen Personen hinweisen. Gleichzeitig sinken durch die rasante Entwicklung die Kosten für adäquate technische Mittel. Unter anderem an diesem Punkt, so sind sich die Sicherheitsexperten und Herr Reul einig, treten die Erfahrung und das Know-how der privaten Sicherheitsfirmen in Sachen IT-Prävention sowie Sicherung von Gebäuden und Flächen zutage.

Hierzu haben die Teilnehmer des Forums im Vorfeld der Sitzung ein „White Paper“ Innenminister Reul übergeben, in dem u.a. vorgeschlagen wird, die Verkehrslenkung bei Schwertransporten weiter auf private Sicherheitsdienstleister zu übertragen, um die Polizei von diesen Aufgaben freistellen zu können. Daneben könnten in Zukunft unter anderem die Video-Beobachtung und der Vorgang der Alarmweiterleitung ausgelagert werden.

Neben technischen und personellen Lösungen kam ebenso die Divergenz zwischen der tatsächlichen und gefühlten Sicherheit unter den Bürgern zur Sprache. Obwohl die Statistiken zeigen, dass z.B. die Häufigkeit von Wohnungseinbrüchen zurückgeht, existiert eine laute öffentliche Minderheit, die vor allem aufgrund von zu geringer Aufklärung durch den Staat weiterhin die Angst schürt. Hier gilt es, mehr Kommunikation und Transparenz sowie Vertrauen zu schaffen, indem konsequenter gegen Gewalt und Übergriffe im Rahmen einer geforderten „Null-Toleranz-Strategie“ durchgegriffen wird.
 
 
Lesen Sie die genauen Ergebnisse der großen RP-Sicherheitsumfrage hier.

Weitere Informationen und Inhalte zu dem 4. RP-Forum „Sicherheit in Deutschland“ vom 17. Juni 2019 finden Sie hier.

Die RP-Forum Sonderbeilage "Sicherheit konkret" können Sie hier als PDF einsehen.

Quellenangaben
Titelbild: http://www.sicherheit-forum.de/

Uwe Gerstenberg
Uwe Gerstenberg, geboren 1961 in Berlin, schied 1987 als Offizier aus der Bundeswehr aus. Als Militärpolizist war er national und international im Einsatz und in den letzten Jahren seiner Dienstzeit in der Sicherungsgruppe des Bundesministeriums für Verteidigung beschäftigt. Uwe Gerstenberg ist seit nun mehr als 30 Jahren in der privaten Sicherheitswirtschaft in leitender Funktion tätig und war u. a. Sicherheitsverantwortlicher für eine internationale Unternehmensgruppe. Nach dem Wechsel in die Dienstleistungsbranche führte ihn sein beruflicher Werdegang in unterschiedliche Sicherheitsunternehmen als Niederlassungsleiter, Prokurist und Geschäftsführer. Als Mitgründer und Geschäftsführender Gesellschafter leitet er seit 1997 die consulting plus Unternehmensgruppe und ist zudem Geschäftsführer weiterer Tochterunternehmen. 2001 gründete er das damalige Institut für Terrorismusforschung & Sicherheitspolitik, dem heutigen Institut für Krisenprävention, IFTUS. Seit 2003 ist Uwe Gerstenberg u. a. Stiftungs- bzw. Kuratoriumsmitglied im Deutschen Forum für Kriminalprävention und war von 2009 bis 2014 Vizepräsident des Kuratoriums. Ferner ist er Mitglied im Security-Beirat der Messe Essen und im Anwenderrat für Compliance und Integrity. Er vertritt in diversen weiteren Fachverbänden die Interessen der Sicherheitswirtschaft. Uwe Gerstenberg ist Autor zahlreicher Buchbeiträge und Fachartikel.
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