Transformationsprozess der Wirtschaft – Chancen und Risiken

Transformationsprozess der Wirtschaft – Chancen und Risiken

Wir leben in einer Zeit der permanenten Veränderung. Die Digitalisierung verändert uns Menschen: gesellschaftlich, ökonomisch, politisch sowie technologisch. Wir unterliegen einem tiefgreifenden Wandel in allen Lebensbereichen und dies mit exponentieller Geschwindigkeit – Transformation ist längst zu einem Zustand geworden.

Jedoch birgt die Transformation auch viele Risiken einhergehend mit Datenmanipulation, -diebstahl und -missbrauch. Diese veränderte Bedrohungslage und die damit verbundenen Aufgabenbereiche stellen die Sicherheitsbehörden sowie wirtschaftliche und gesellschaftliche Akteure vor besondere Herausforderungen.

Beispiel Bankenlandschaft
Banken müssen sich neu erfinden. Der Grund hierfür liegt in der Veränderung der Spielregeln. Dabei geht es weniger um die Altlasten, sondern vielmehr um die zukünftigen Herausforderungen. Die Niedrigzinspolitik der Zentralbanken, die staatliche (Über-)Regulierung, aber vor allem der technische Fortschritt sind eine Gefahr.

Die Online-Kreditvergabe durch Unternehmen wie PayPal, auxmoney oder Creditshelf steht im Moment noch am Anfang, was im Wesentlichen am mangelnden Bekanntheitsgrad der Unternehmen liegt. Fachleute gehen jedoch davon aus, dass bereits im Jahre 2025 rund zehn Prozent der Kredite von Mittelständlern über FinTec abgewickelt werden.

Aber auch die sozialen Netzwerke werden zukünftig bei der Vermittlung von Krediten eine immer größere Rolle einnehmen. Die Entstehung des „Crowdfunding“ zeigt, dass man Unternehmer mit Investoren zusammenbringen kann. Statt eine Bank um ein Darlehen zu bitten oder ihr die eigenen Ersparnisse anzuvertrauen, kann man sein Anliegen in sozialen Netzwerken vortragen. Ohne die kostenpflichtige Vermittlung der Bank können diese Geschäfte von Sparern, Investoren und Unternehmen günstig getätigt werden. Ein Rating könnte ebenso über die Sozialen Medien erfolgen, wobei hier die Jahrzehnte alten Kriterien wie Vertrauen und Zuverlässigkeit durch unkomplizierte und schnelle Abwicklung abgelöst werden. Hier reicht ein Like-Button.

Welche Risiken gehen mit den Transformationsprozessen einher?
Wir übertragen immer mehr an sensiblen Prozessen in vernetzte IT-Systeme. Eine fortschreitende Digitalisierung ohne Cyber Sicherheit wird nicht funktionieren. Nach Informationen des BSI werden täglich mehr als 380.000 neue Schadprogrammversionen gesichtet. Allein bis August 2017 waren insgesamt mehr als 560 Mio. verschiedene Schadsoftwarevarianten bekannt.

Zu den häufigsten Infektionswegen eines Systems mit Schadprogrammen gehören E-Mail-Anhänge sowie vom Anwender unbemerkte Infektion beim Besuch von Webseiten. Auch Links zu Schadsoftware spielen weiterhin eine wichtige Rolle. Egal, wie der Täter vorgeht und welchen Weg er benutzt hat, jeder Angriff dient der Datenmanipulation oder dem -diebstahl.

Initiativen zur Cyber Sicherheit gibt es auf allen Ebenen, doch am Ende ist jeder Einzelne von uns im Umgang mit den digitalen Medien gefordert. Hier ist der Mensch immer das schwächste Glied der Kette.

Ausblick - Die Anforderungen wachsen.
Die komplexen Bedürfnisse global agierender und vernetzter Kunden im Einklang mit den Innovations-und Wertschöpfungsstrukturen der Wirtschaft zu erfüllen – das ist die Herausforderung, der wir uns heute gegenüber sehen.

Dynamische Big-Data-Anwendungen, Monitoring- und Analysemöglichkeiten, gepaart mit hochqualifizierten Mitarbeitern in branchenübergreifenden Disziplinen, die den Kunden individuelle Konzepte zur Risikominimierung und Chancenmaximierung anbieten – so sieht der Markt der Zukunft aus.

Doch die Rolle als Navigator kann nur funktionieren, wenn es einen klaren Plan gibt, wie man sich in Zukunft aufstellt. Wer sich treiben lässt, läuft Gefahr, Schiffbruch zu erleiden.

Quellenangaben
Titelbild: www.pixabay.de – Freie kommerzielle Nutzung

Uwe Gerstenberg
Uwe Gerstenberg, geboren 1961 in Berlin, schied 1987 als Offizier aus der Bundeswehr aus. Als Militärpolizist war er national und international im Einsatz und in den letzten Jahren seiner Dienstzeit in der Sicherungsgruppe des Bundesministeriums für Verteidigung beschäftigt. Uwe Gerstenberg ist seit nun mehr als 30 Jahren in der privaten Sicherheitswirtschaft in leitender Funktion tätig und war u. a. Sicherheitsverantwortlicher für eine internationale Unternehmensgruppe. Nach dem Wechsel in die Dienstleistungsbranche führte ihn sein beruflicher Werdegang in unterschiedliche Sicherheitsunternehmen als Niederlassungsleiter, Prokurist und Geschäftsführer. Als Mitgründer und Geschäftsführender Gesellschafter leitet er seit 1997 die consulting plus Unternehmensgruppe und ist zudem Geschäftsführer weiterer Tochterunternehmen. 2001 gründete er das damalige Institut für Terrorismusforschung & Sicherheitspolitik, dem heutigen Institut für Krisenprävention, IFTUS. Seit 2003 ist Uwe Gerstenberg u. a. Stiftungs- bzw. Kuratoriumsmitglied im Deutschen Forum für Kriminalprävention und war von 2009 bis 2014 Vizepräsident des Kuratoriums. Ferner ist er Mitglied im Security-Beirat der Messe Essen und im Anwenderrat für Compliance und Integrity. Er vertritt in diversen weiteren Fachverbänden die Interessen der Sicherheitswirtschaft. Uwe Gerstenberg ist Autor zahlreicher Buchbeiträge und Fachartikel.
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